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Dresden

Dresden: Grünkohlkönig – darum gibt es ihn


Skurrile Tradition
Warum ausgerechnet Dresden einen Grünkohlkönig hat

Von t-online
Aktualisiert am 15.11.2025Lesedauer: 1 Min.
Grünkohl: Vor der Zubereitung muss er gewaschen werden.Vergrößern des Bildes
Geschnittener Grünkohl: Seit 2007 werden auch in Dresden regelmäßig Grünkohlköniginnen und -könige gewählt. (Quelle: Nachteule/getty-images-bilder)
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Ein norddeutsches Wintergemüse wird in auch Sachsen zum Königsmacher. Seit 1990 pflegt Dresden eine Tradition, die man eigentlich mit dem Norden verbindet.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Grünkohl einmal Dresdner Geschichte schreiben würde? Das deftige Wintergemüse – das eigentlich zwischen Oldenburg und Bremen zu Hause ist – wurde beim ersten gemeinsamen Grünkohlessen von Hamburg und Dresden im Januar 1990 zu einem symbolischen Bindeglied zwischen den beiden Elbestädten zur Zeit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung.

Seit 2007 werden tatsächlich Königinnen und Könige gekrönt – echte Persönlichkeiten mit Zepter und allem Drum und Dran. Von Weltklasse-Cellist Jan Vogler bis zum Kabarettisten Wolfgang Schaller reicht die illustre Ahnenreihe.

Der historische Ursprung

Die Wurzeln liegen im Wirtschaftsgipfel zwischen Hamburg und Dresden im Januar 1990, nur zwei Monate nach dem Mauerfall. Bei diesem Gipfel wurde erstmals Grünkohl serviert – inspiriert vom prestigeträchtigen "Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten", bei dem seit 1956 Grünkohlkönige gekrönt werden. Das Hotel Dresdner Hof (heute Hilton Dresden) wurde zum Austragungsort der neuen Tradition.

Grünkohl-Tiramisu und Zepterübergabe

2007 – also 17 Jahre nach dem ersten Grünkohlessen – führte der Presseclub die Königskrönung ein. Seither wurden bereits 13 Majestäten im Hilton Dresden gekürt. Nach einem kreativen Grünkohlmenü – dieses Jahr gab es als Nachspeise ein Grünkohl-Kirsch-Tiramisu – erfolgt die Zepterübergabe durch den Vorgänger.

Der Presseclub Dresden entscheidet gemeinsam mit dem Hilton Hotel. Bürger können ihre Favoriten nominieren, Bewerbungen sind nicht möglich. Die Kriterien: Engagement für Dresden, überregionale Ausstrahlung und Bereitschaft zur Repräsentation. Aus einem norddeutschen Wintergemüse wurde Dresdens wohl ungewöhnlichste Gesellschaftstradition.

Verwendete Quellen
  • wochenkurier.info: Dresdner Grünkohlkönig wird gekrönt
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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