"Schönster Wanderweg Deutschlands" liegt in Sachsen: Spuren eines Malers

Ausflug ab Dresden

"Schönster Wanderweg Deutschlands" liegt in Sachsen

Es ist offiziell: Nahe Dresden verläuft der "schönste Wanderweg Deutschlands 2025". Was er zu bieten hat und welche Spuren der berühmte Maler hinterlassen hat.

Es ist wohl eines der bekanntesten Bilder des Malers Caspar David Friedrich: Der "Wanderer über dem Nebelmeer". Ein Mann steht darin auf einem Felsvorsprung, vor ihm ein dichter Nebel über einer Felsenlandschaft. Abgebildet ist die Sächsische Schweiz, durch die der kürzlich ausgezeichnete Wanderweg verläuft.

Das Wandermagazin kürte den Weg in der Kategorie Tagestouren als "schönsten Wanderweg Deutschlands 2025". Besonders die vielfältige Landschaft habe das Publikum bei der Wahl überzeugt. Der 15 Kilometer lange Weg führt vom Bad Schandauer Ortsteil Krippen über Schöna und den Wolfsberg. Von da geht es weiter durch Reinhardtsdorf und anschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Auf den Spuren des Malers: Klippen und ewige Weiten

Friedrich, der den Großteil seines Lebens in Dresden verbrachte, soll den Weg als Erholung und Inspiration genutzt haben. Als Napoleon die heutige sächsische Landeshauptstadt 1813 mit seinem Heer besetzt hatte, entschloss sich der Maler zur Flucht in das Fischerdorf Krippen, der Ausgangspunkt für seine Wanderungen.

Auf dem Weg sind insgesamt 13 Informationstafeln zu den Motiven und markanten Ortspunkten des Malers aufgestellt. Dazu gehören der Mittelhangweg, die Kaiserkrone sowie der Weg zum Wolfsberg, von dem sich ein Panoramablick auf die Schrammsteine und den Zirkelstein eröffnet. Auch die Caspar-David-Friedrich-Stele in Krippen gehört zu den markanten Stationen. Ergänzt wird die Route durch eine 13. Tafel am Elberadweg in Krippen – mit Blick nach Bad Schandau und zum Lilienstein.

Die Kaiserkrone – Inspiration für ein Meisterwerk

Besonders für die Entstehung des Bildes "Wanderer über dem Nebelmeer" ist die Station an der Kaiserkrone. Am Fuße dieses Tafelbergs hielt Friedrich am 3. Juni 1813 in einer feinen Bleistiftzeichnung die "Felsige Kuppe" fest. Fünf Jahre später griff er im Atelier auf diese und weitere Skizzen zurück und schuf daraus ein Ölgemälde, das viel Aufmerksamkeit bekam: den bereits erwähnten "Wanderer über dem Nebelmeer".

Ein Teil des Weges führt durch Elbsandsteingebirge, das sich über eine Fläche von rund 700 Quadratkilometern erstreckt und lediglich in Tschechien und Teilen Sachsens zu finden ist. Sie sind aus Sandstein und bildeten sich vor 100 Millionen Jahren durch Erosion und den Einfluss von Wind und Wasser. Daraus entstanden prägnante Felsformationen.

Eine der bekanntesten Beispiele ist die Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz. Auch das Basteigebiet dort diente dem Maler Friedrich als Vorlage für Naturmotive.

So erreichen Dresdner den Wanderweg

Naturbegeisterte erreichen den Ausgangsort für den Caspar-David-Friedrich-Weg in rund einer Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom Dresdner Hauptbahnhof. Mit der S1 gelangen Wanderer nach Bad Schandau, von dort sind es rund 20 Gehminuten bis zum Ortsteil Krippen. Alternativ kann auch die Buslinie 252 genommen werden.

Schneller geht es mit dem EC173 oder EC379 Richtung Budapest-Nyugati oder Prag vom Dresdner Hauptbahnhof. Dabei fährt man nur eine Station bis Bad Schandau in knapp 20 bis 30 Minuten.