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Dresden

Ausflug ab Dresden: Burg Stolpen in Sachsen und das Schicksal der Gräfin


Ausflugsziel in Sachsen
Burg Stolpen: Das geheimnisvolle Schicksal der gefangenen Gräfin

Von t-online
Aktualisiert am 18.10.2025Lesedauer: 3 Min.
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Die Burg Stolpen (Archivbild): Hier lebte die Gräfin Cosel fast 50 Jahre lang in einem Turm. (Quelle: IMAGO/Sylvio Dittrich/imago)
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Burg Stolpen war einst Schauplatz eines Dramas. Heute ist sie Museum, Naturdenkmal und Ausflugsziel in einem – ideal für einen Tagestrip ab Dresden.

Rund 30 Kilometer östlich von Dresden thront eine Festung auf einem markanten Basaltkegel: die Burg Stolpen. Ihre Anfänge nahm sie bereits im 12. Jahrhundert. Später diente die Anlage über drei Jahrhunderte als Nebenresidenz der Bischöfe von Meißen, bevor sie im Jahr 1675 unter Kurfürst August von Sachsen in eine wehrhafte Festung umgewandelt wurde. Die Anlage blieb militärisch bedeutsam – nicht zuletzt wegen ihres 84 Meter tiefen Brunnens, der vollständig in vulkanisches Gestein getrieben wurde.

Im 18. Jahrhundert wurde die Burg zu einem Ort unfreiwilliger Isolation: 1716 ließ August der Starke hier seine ehemalige Mätresse, Anna Constantia von Brockdorff – bekannt als Gräfin Cosel – unterbringen. Der einstige Herrschaftssitz wurde damit zum Gefängnis.

Cosel galt als eine der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit. Als Mätresse von August lebte sie zunächst im Taschenbergpalais in Dresden und wurde zur Vertrauten am sächsisch-polnischen Hof. Im Dezember 1705 erhielt sie einen geheimen Vertrag, der sie zur Gemahlin des Königs erklärte. Der Kaiser erhob sie zur Reichsgräfin von Cosel.

Doch ihre politische Einflussnahme und die Forderung nach offizieller Anerkennung als Ehefrau ließen die Gräfin von Cosel in Ungnade fallen. Nach einem Bruch mit August wurde sie im Alter von 36 Jahren nach Stolpen gebracht – an Heiligabend 1716.

Was als temporäre Verbannung gedacht war, entwickelte sich zu lebenslanger Haft. 49 Jahre lebte die Gräfin in den Räumen des Coselturms, teilweise unter strengen Auflagen, nahezu isoliert von der Außenwelt. Sie starb 1765 im Alter von fast 85 Jahren und wurde in der Kapelle der Burg beigesetzt.

Nach dem Ende des augustinischen Zeitalters 1763 verfiel die Burg Stolpen zunehmend. 1773 wurden erste Burgteile wegen Einsturzgefahr abgerissen. Im 19. Jahrhundert bemühten sich Altertumsvereine um die Burgruine, erste Restaurierungsarbeiten fanden statt. Seit 1875 ist die Burg ein Museum. 1992 kam die Festung wieder in den Besitz des Freistaates Sachsen und wurde als staatlicher Schlossbetrieb geführt.

Burgmuseum und geologisches Denkmal

Heute führt ein Rundgang durch Türme, Verliese, den ehemaligen Rittersaal und tiefe Gewölbe. Neben der Geschichte der Gräfin Cosel werden auch die militärischen und geologischen Besonderheiten dokumentiert. Im Burgkeller zeigt eine Ausstellung die Entstehungsgeschichte des Stolpener Basalts, der vor etwa 25 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität entstand.

Veranstaltungen, Führungen und museumspädagogische Programme ergänzen das Angebot. Für Kinder gibt es eine eigene Spurensuche mit dem Burggeist "Basaltus".

Die Burg Stolpen ist von März bis November täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten, zwischen 1. November und 31. März, öffnet die Burg witterungsabhängig. Am 24., 25. und 31. Dezember ist die Burg geschlossen. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Kinder zwischen sechs und 16 Jahren zahlen einen Euro Eintritt.

So kommen Sie von Dresden nach Stolpen

Burg Stolpen ist von Dresden aus mit dem Auto über die A4 Richtung Görlitz oder B6 in Richtung Bischofswerda erreichbar. Alternativ fährt der Bus R261 von Dresden Richtung Sebnitz bis zur Haltestelle Stolpen Ärztehaus oder Schützenhausstraße.

Mit der S2 von Dresden aus kann man bis nach Pirna und von dort aus weiter mit dem Bus 234 bis zum Ärztehaus Stolpen fahren. Von dort aus ist die Burg in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.

Verwendete Quellen
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