"Ständig im Krisenmodus" Sachsens Schulen melden 141 offene Leitungsposten

Sächsische Schulen kämpfen mit einem Mangel an Führungskräften. Besonders betroffen sind Oberschulen und Grundschulen im ländlichen Raum.
Die hohe Zahl unbesetzter Schulleitungsstellen in Sachsen sorgt für Kritik: Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete das am Samstag als ernsthaftes Problem. Laut Landesamt für Schule und Bildung (LASUB) waren zum 1. März 2025 insgesamt 53 Schulleitungsstellen und 88 Stellvertreterposten unbesetzt.
Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen, sagte, Schulen bräuchten eine starke Leitung, um "den komplexen Alltag" zwischen Lehrkräftemangel, hoher Arbeitsbelastung und den Erwartungen verschiedener Gruppen zu bewältigen. Die Belastung sei so groß, dass die Attraktivität der Leitungspositionen stark gelitten habe.
GEW-Vorsitzender: Schulen arbeiten "ständig im Krisenmodus"
"Wer kurz vor den Sommerferien erfährt, dass Lehrkräfte in großem Umfang abgeordnet werden, oder wenige Tage vor Schuljahresbeginn mitgeteilt bekommt, dass weniger Mittel für Vertretungsunterricht oder Ganztagsangebote zur Verfügung stehen, arbeitet ständig im Krisenmodus", betonte Naumann. Stundenpläne müssten neu geschrieben, Personalengpässe aufgefangen und die Interessen vieler Beteiligter unter einen Hut gebracht werden.
Die GEW Sachsen fordert bessere Arbeitsbedingungen für Schulleitungen – etwa durch weniger Bürokratie und präventive Maßnahmen zum Gesundheitsschutz –, um offene Stellen wieder verlässlich besetzen zu können.
An Sachsens Oberschulen sind 56 Leitungsposten offen
Besonders betroffen sind Oberschulen: Dort sind laut LASUB 20 Schulleiterstellen und 36 Stellvertreterposten vakant. An Grundschulen fehlen 15 Schulleiter und 42 Stellvertreter. Gymnasien verzeichnen 13 unbesetzte Leitungspositionen und drei offene Stellvertretungen. In Sachsen gibt es rund 1.600 allgemeinbildende Schulen.
Vor allem im ländlichen Raum fällt es laut LASUB schwer, Stellen neu zu besetzen – insbesondere in abgelegenen Regionen. Das Amt betonte, dass Schulen bei unbesetzten Leitungen nicht führungslos bleiben. Meist übernehmen stellvertretende Schulleitungen oder Führungskräfte aus der Region die Aufgaben.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.