Zweite Phase der Sanierung Dresden bittet um Spenden für Römisches Bad

"Ein kultureller Schatz" Dresdens wird saniert, doch das verschlingt Geld. Geld, das die Stadt aktuell nicht hat. Jetzt sollen die Bürger aushelfen.
Die Stadt Dresden ruft zu Spenden für die Sanierung des Römischen Bads auf. Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Bauabschnitts fehlen nun die Mittel, um die Arbeiten fortzusetzen. Das teilte ein Stadtsprecher mit.
Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) betont in der Mitteilung die kulturelle Bedeutung des historischen Bauwerks und hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. "Das Römische Bad ist ein kultureller Schatz unserer Stadt", sagte Kühn. "Ich wünsche mir, dass es uns über die Sanierung gelingt, diesen Ort wieder für alle zugänglich zu machen."
"Fledermäuse warten förmlich auf Sanierung"
In den vergangenen Monaten wurden unter anderem die Abdichtung oberhalb der Kolonnaden und die Entwässerungsrinnen instand gesetzt. Der nächste Bauabschnitt sieht bis 2026 weitere Landschaftsbauarbeiten und Sicherungsmaßnahmen vor. Eine besondere Herausforderung stellt der Schutz der rund 600 Fledermäuse dar, die in den Kolonnaden leben. Unter ihnen befinden sich geschützte Arten wie die Mopsfledermaus, die Bechsteinfledermaus, der Abendsegler und die Kleine Hufeisennase. Deshalb ruhen die Arbeiten derzeit im zentralen Rondell, um die Tiere nicht zu stören.
Petra Kirchhoff de Llamas vom Umweltamt macht deutlich, wie eng der Erhalt des Bauwerks mit dem Schutz der Tiere verbunden ist. "Die Fledermäuse warten förmlich auf die Sanierung", sagte sie. "Je mehr es verfällt, desto mehr wird diese bedeutende Fledermauslebensstätte zerstört."
Sanierung kostet mehrere Millionen Euro
Für den ersten Bauabschnitt sind Gesamtkosten von 4,2 Millionen Euro veranschlagt. Etwa 1,43 Millionen Euro stammen aus dem Bundesprogramm Denkmalschutz, rund 1,12 Millionen Euro kommen vom Freistaat Sachsen. Um den zweiten Bauabschnitt – insbesondere die Wiederherstellung des runden Wasserbeckens – zu finanzieren, hat die Stadt eine Spendenkampagne gestartet. Ziel ist es, eine Million Euro zu sammeln. "Wenn wir rund ein Drittel davon finanziert bekommen, haben wir gute Chancen, den Rest über Fördermittel zu finanzieren", so Kühn.
Unterstützung erhält die Aktion auch aus der Kulturszene. Schauspieler Martin Brambach wirbt öffentlich für den Erhalt des Römischen Bads. "Das Römische Bad ist ein Ort mit Seele", sagte sie. "Solche besonderen Orte stiften Identität und Heimatgefühl."
