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Dresden

"Tatort" aus Dresden am Sonntag: "Siebenschläfer" mit Gröschel und Brambach


Folge heißt "Siebenschläfer"
Darum geht es im neuen Dresden-"Tatort" am Sonntag

Von t-online, dpa, jon

Aktualisiert am 12.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Martin Brambach und Cornelia Gröschel (Archivbild): Am Sonntag läuft der erste Fall für das Dresdner "Tatort"-Team ohne Karin Hanczewski.Vergrößern des Bildes
Martin Brambach und Cornelia Gröschel (Archivbild): Am Sonntag läuft der erste Fall für das Dresdner "Tatort"-Team ohne Karin Hanczewski. (Quelle: IMAGO/Matthias Wehnert/imago-images-bilder)
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Der erste "Tatort" ohne Karin Hanczewski führt das Dresdner Team in eine Geschichte von Hilflosigkeit und Schuld – mit starkem Nachwuchsdarsteller.

Im neuen Dresdner "Tatort" müssen Kommissarin Leonie Winkler und Hauptkommissar Peter Michael Schnabel einen besonders belastenden Fall lösen: Eine 16-Jährige wird leblos in einem Waldsee gefunden, nachdem sie aus einem Jugendheim geflohen war. Ihr Freund Pascal, ein 17-jähriger Jugendlicher mit schweren Traumata, ist spurlos verschwunden und rückt rasch in den Fokus der Ermittlungen. Der erste gemeinsame Einsatz von Cornelia Gröschel und Martin Brambach ohne ihre bisherige Kollegin Karin Hanczewski läuft am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten unter dem Titel "Siebenschläfer".

Lilly-Marie und Pascal brechen mitten in der Nacht aus dem Wohnheim "Siebenschläfer" aus und verschwinden in den nahegelegenen Wald. Die allein diensthabende Erzieherin bemerkt das Fehlen der Jugendlichen zu spät – bei rund 20 Kindern und Jugendlichen ist eine lückenlose Kontrolle unmöglich. Als Pascal am Morgen erwacht, liegt seine Freundin tot neben ihm. Panisch beobachtet er aus der Distanz, wie Polizisten die Leiche bergen, dann flieht er erneut.

Ein Jugendlicher außer Kontrolle

Die Ermittlungen fördern ein bedrückendes Bild zutage: Pascal gilt als hochproblematisch. Ärzte haben bei ihm massive Traumata und Bindungsstörungen diagnostiziert. Seine Mutter verließ ihn, als er gerade vier Jahre alt war. Seitdem lebt er in verschiedenen Einrichtungen. Um ihn zu beruhigen, bekommt er wie viele andere Heimbewohner starke Medikamente verabreicht, die ihn "umgänglicher" machen sollen.

Dennoch bricht immer wieder Gewalt aus ihm heraus. Als eine ehemalige Betreuerin den verzweifelt um Hilfe bettelnden Jungen abweist, attackiert er sie brutal und würgt sie, bis sie das Bewusstsein verliert.

Glänzende Fassade, marodes System

Das Heim gibt sich nach außen perfekt: Altbau-Charme, großzügige Räume, viel Grün, sogar Ponys gehören zum Angebot. Doch Schnabel durchschaut die Fassade schnell. Eine einzelne Betreuerin für 20 zum Teil schwerst traumatisierte Kinder – das kann nicht funktionieren.

Auch Lilly-Maries Geschichte ist erschütternd: Sie kam ins Heim, weil der neue Lebensgefährte ihrer Mutter sie zwang, pornografische Videos anzusehen. Das Jugendamt schritt ein.

Verzweiflung ohne Ausweg

Trotz seiner Abwehrhaltung schafft es Schnabel, eine Verbindung zu Pascal aufzubauen. Der Jugendliche offenbart ihm seine hoffnungslose Perspektive: "Manchmal glaube ich, dass das einfach nichts mehr wird mit mir. Ich bin zu blöd für alles."

Dann schlägt der Fall erneut ins Dramatische um: Torsten Hess vom Jugendamt wird ermordet aufgefunden. Alles deutet darauf hin, dass Pascal wieder die Beherrschung verloren hat.

Überzeugendes Debut mit brisanter Botschaft

Nachwuchsschauspieler Florian Geißelmann liefert in der Rolle des Pascal eine eindrucksvolle Leistung ab, die den Zuschauer nicht loslässt. Der "Tatort" entwickelt einen durchgehenden Spannungsbogen und stellt dabei eine zentrale Frage: Was passiert, wenn überall Ressourcen fehlen?

Das zieht sich durch alle Ebenen: Bei der Jugendhilfe fehlt Personal, bei der Polizei fehlt Nachwuchs. Die bereits ausgewählte neue Kommissarin für das Dresdner Team hat ihre Zusage zurückgezogen – sie fand keinen Betreuungsplatz für ihr eigenes Kind.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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