dresden.t-online - Nachrichten für Dresden
Such Icon
dresden.t-online - Nachrichten für Dresden
Such IconE-Mail IconMenü Icon


Dresden

Aus für Veggie-Burger? Vegane Fleischerei Dresden reagiert auf EU-Pläne


EU-Pläne
Verbot für Veggie Schnitzel? So reagiert die "Vegane Fleischerei"

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 10.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Vegane Bratwurst liegt in der Veganen Metzgerei in der Auslage: Ist das eine Täuschung des Verbrauchers.Vergrößern des Bildes
Vegane Bratwurst liegt in der Veganen Metzgerei in der Auslage: Sieht Brüssel darin eine Täuschung des Verbrauchers? (Quelle: Oliver Berg/dpa)
News folgen

Muss die "Vegane Fleischerei" in Dresden erneut ihre Produkte umbenennen? Mit dem drohenden Verbot aus Brüssel fürchtet ein Gründer, dass die Kunden nur weniger verstehen.

Die "Vegane Fleischerei" in Dresden kennt sich mit Ärger um die Produktnamen aus. Bereits wenige Tage nach der Eröffnung vor einigen Jahren standen Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung im Laden. Ihre Sorge: Kunden könnten sich getäuscht fühlen und echtes Fleisch erwarten. Seitdem heißen die veganen Produkte "Keine Bratwurst" oder "Kein Burger". Muss bald schon wieder die nächste Umbenennung her?

Doch jetzt droht aus Brüssel die nächste Umbenennung. Das EU-Parlament hat sich für ein Verbot von Bezeichnungen wie "Tofu-Wurst" oder "Veggie-Burger" ausgesprochen. Die Ja-Stimmen kamen vor allem von Fraktionen rechts der Mitte. Aber auch Mitglieder der sozialdemokratischen S&D-Fraktion und der Liberalen stimmten dafür. Die deutschen Unions-Abgeordneten stimmten mehrheitlich gegen ein Verbot.

Verhandlungen starten im Oktober

Noch ist nichts entschieden. Das Parlament muss sich mit den EU-Staaten auf die neuen Regeln einigen. Die dänische Ratspräsidentschaft hofft auf eine schnelle Lösung, doch ob das Verbot wirklich kommt, bleibt unklar. Am 14. Oktober startet die erste Verhandlungsrunde.

Bisher dürfen vegane Hersteller ihre Produkte frei benennen. "Vegane und vegetarische Lebensmittel haben keine vorgeschriebenen Bezeichnungen", erklärt ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Hersteller verwenden daher übliche oder beschreibende Namen – eben auch Wurst oder Schnitzel.

Nils Steiger, Mitgründer der "Veganen Fleischerei", reagiert mit Unverständnis auf die EU-Pläne. Seine Erfahrung spricht eine klare Sprache: "Wir haben noch nie erlebt, dass Kunden bei unseren Produkten dachten, es handele sich um Fleisch", sagte Steiger der "Sächsischen Zeitung". Bei 30.000 Online-Bestellungen sei diese Frage noch nie aufgekommen.

Er befürchte das Gegenteil: "Wir haben eher die Sorge, dass sich die Verbraucher mit sperrigen Bezeichnungen noch weniger orientieren können", zitiert ihn die Zeitung weiter.

Die meisten interessiert der Streit nicht

Was denken die Deutschen über den Namensstreit? Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte 4.200 Menschen ab 18 Jahren. Das Ergebnis: Die Hälfte findet, Wurst und Schnitzel sollen nur für Tierprodukte stehen. 28 Prozent sehen das anders, 21 Prozent haben keine Meinung.

Die meisten Deutschen interessiert der Streit allerdings wenig. Zwei Drittel halten die EU-Debatte für unwichtig. Nur jeder Vierte findet es richtig, dass sich Brüssel damit beschäftigt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...




Telekom