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Dresden

Drohnen-Sichtungen in Dresden: So gut ist der Flughafen geschützt


Fünf Drohnen-Sichtungen seit Jahresbeginn
Wie gut ist der Flughafen Dresden geschützt?

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 10.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Eine private Drohne am Himmel: Eine solche beeinträchtigte den Flugverkehr am Flughafen Hannover.Vergrößern des Bildes
Eine private Drohne am Himmel (Symbolbild): Egal, wer dahinter steckt, es ist jedes Mal ein Risikop für den Flugverkehr am Flughafen Dresden. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa)
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Seit Anfang des Jahres meldet die Flugsicherung fünf Drohnen über Dresden. Was bedeutet das für die Sicherheit am Flughafen – und wer greift im Ernstfall ein?

Seit Jahresbeginn hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) fünf Drohnen über dem Flughafen gesichtet. Die DFS, zuständig für den Luftraum, sieht Lücken bei der Erkennung. "Wir können uns nicht wirklich darauf vorbereiten, weil wir kein eigenes Detektionssystem haben", sagt DFS‑Sprecher Robert Ertler.

Ihre Radare richten sich auf große Flugzeuge. "Die sind zu klein, haben zu wenig Abstrahlfläche. Wir sehen die tatsächlich nur, wenn Piloten sie melden oder wenn sie von der Bundespolizei entdeckt werden."

Was passiert im Ernstfall?

Taucht am Flughafen eine Drohne auf, greife ein fester Ablauf, erklärt der Dresdner Luftverkehrsexperte Hartmut Fricke: Es gibt das kontrollierte Runterfahren des Flugbetriebs an jedem Flughafen", sagt Hartmut Fricke, Professor für Technologie und Logistik des Luftverkehrs an der TU Dresden. Flugzeuge, die bereits im Anflug sind, dürfen ihre Landung abschließen, andere werden umgeleitet. Starts werden vorübergehend gestoppt, bis die Lage geklärt ist. Aber das könne schnell teuer werden – für Flughäfen wie für Airlines.

Parallel baut die Bundesregierung die Abwehr aus. Bis zum Jahresende soll die Bundespolizei eine eigene Drohnenabwehreinheit erhalten. Hier lesen Sie mehr zum Thema.


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Es gibt definitiv eine veränderte Sicherheitslage an Flughäfen


Hartmut Fricke, Professor an der TU Dresden


Fricke spricht von einer neuen Lage. "Es gibt definitiv eine veränderte Sicherheitslage an Flughäfen." Er vermutet, dass derzeit gezielt getestet wird, wie Deutschland auf Drohnenvorfälle reagiert. "Ich denke, dass das Austesten der Möglichkeiten, wie wir mit Drohnen umgehen, seitens Russland aktuell läuft. Das ist meine feste Überzeugung."

Gleichzeitig warnt er vor schnellen Zuschreibungen. "Ob dann natürlich viele Trittbrettfahrer dabei sind, die einfach sagen: "Wunderbar, da schließe ich mich einfach an", und alle vermuten, es kommt aus Russland – das ist natürlich nie ausgeschlossen", sagt Fricke.

Es geht darum, Schwachstellen auszutesten

Nach Einschätzung des Luftverkehrsexperten verfolgen die meisten Drohnen über Flughäfen mehrere Zwecke. "Das Erste ist sicherlich, was man so unter dem Begriff "Inspection und Surveillance" bezeichnet", erklärt er. Man wolle mithilfe der hochauflösenden Kameras sehr genau Informationen über die kritischen Infrastrukturen sammeln.

Schon das Beobachten selbst könne eine Form der Einschüchterung sein, erklärt Fricke. Als Beispiel nennt er die in Leipzig/Halle stationierten russischen Antonow-Transportmaschinen. "Das ist ja schon eine Drohkulisse für sich, dass man sagen kann: Wir wissen es jetzt noch genauer, können besser hinschauen als mit Satellitenaufnahmen." Die riesigen Frachtflugzeuge stehen seit dem 28. Februar 2022 in Leipzig/Halle – sie dürfen wegen der EU-Sanktionen gegen Russland nicht mehr starten.

Ein zweites Motiv sei, wie Fricke sagt, das gezielte Austesten von Schwachstellen. "Das ist das sogenannte Vulnerability Testing", erklärt er. "Der Check ist, zu gucken, mal sehen, was passiert, wenn ich da trotzdem einfach reinfliege. Und das ist im Prinzip in München passiert."

Ein Knackpunkt sind die Zuständigkeiten. Die Polizei sei derzeit "überfordert". "Sie hat keine Möglichkeiten, tatsächlich adäquat diese Aufgaben zu lösen", sagt Fricke. Vieles klappt nur im engen Verbund mit der Bundeswehr. "Aber auch dort sind wir noch längst nicht da, wo wir sein müssen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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