Am Freitag geht's los Pulsnitz erwartet 80.000 Besucher zum Pfefferkuchenmarkt

Von Freitag bis Sonntag (7. bis 9. November) strömen wieder Zehntausende nach Pulsnitz zum Pfefferkuchenmarkt. Die Bäcker in der Kleinstadt östlich von Dresden schuften seit Wochen durch – ohne Pause.
In den Backstuben von Pulsnitz herrscht derzeit Ausnahmezustand. Seit vier Wochen arbeiten die Pfefferküchler ohne freien Tag, um genügend Vorrat für den 21. Pfefferkuchenmarkt anzulegen. Von Freitag bis Sonntag (7. bis 9. November) verwandelt sich die Kleinstadt östlich von Dresden wieder in ein Mekka für Pfefferkuchen-Fans.
"Wir möchten gut vorbereitet sein", sagt Innungsmeister Peter Kotzsch, der die traditionsreiche Pfefferküchlerei Hermann Löschner führt. Seine Familie bereitet sich seit Wochen darauf vor. Der Grund: Die Veranstalter rechnen erneut mit rund 80.000 Besuchern an den drei Markttagen.
80.000 Gäste und sieben Backstuben
Sieben der acht Pulsnitzer Pfefferküchlereien sowie die ortsansässige Lebkuchenfabrik präsentieren sich auf dem Markt im Stadtzentrum. Jeder Betrieb betreibt einen eigenen Stand. Viele Besucher decken sich dort reichlich mit Pfefferkuchen ein. Für alle Kollegen sei das Wochenende ausgesprochen umsatzstark, so Kotzsch. "Dafür lohnt sich das hohe Arbeitspensum im Vorfeld."
Die Handwerksbetriebe in Pulsnitz leben ausschließlich vom Pfefferkuchen-Geschäft. Die Umsätze verteilen sich dabei ungleichmäßig über das Jahr. Zu Ostern steigt der Absatz, wenn verzierte Pfefferkuchenhasen über den Ladentisch gehen. Den größten Umsatz machen die Bäcker jedoch im vierten Quartal.
Die Pulsnitzer Pfefferkuchen sind in diesem Jahr erneut teurer geworden. Der Grund: gestiegene Kosten, vor allem bei Schokolade. "Der Preis für Kakao hat sich seit 2023 verdreifacht", sagt Kotzsch. Trotzdem verzeichnet sein Betrieb keine Umsatzeinbußen. "Es läuft", sagt der Handwerksmeister. "Wir sind unseren Kunden enorm dankbar, dass sie uns in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Treue halten." Bei seinen Innungskollegen sieht es nicht anders aus. Alle können von dem Geschäft leben.
Nachfrage reicht bis nach Italien oder Schweden
Spätestens seit Corona hat jede Pfefferküchlerei einen eigenen Online-Shop. Kotzsch beziffert den Anteil am Jahresumsatz auf 10 bis 15 Prozent. Sein Familienbetrieb verschickt Ware in ganz Deutschland sowie nach Österreich, Italien, in die Schweiz und bis nach Schweden. Auch in die USA gingen regelmäßig Pakete. Doch seit sich die Einfuhrbestimmungen verschärft haben, ist das nicht mehr möglich.
Die Pulsnitzer Bäcker erhielten 1558 das Privileg, Pfefferkuchen herzustellen. Der Betrieb von Peter Kotzsch wurde 1813 gegründet und ist die älteste der heute noch bestehenden Pfefferküchlereien in der Stadt. Acht Mitarbeiter arbeiten dort. Die acht Familienunternehmen bilden eine eigene Innung im Landesverband des sächsischen Bäckerhandwerks. Dieser Zusammenschluss von Handwerksfirmen, die das ganze Jahr über ausschließlich Pfefferkuchen backen, ist bundesweit einzigartig.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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